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Grüne Mitte (c) Zoom VP_edited.jpg

natuRNAh - Das anpassungsfähige Stadtquartier | 2023

Entwicklungsperspektive für den Biotechnologie-Standort Mainz
Anerkennung

Der ca. 50ha große neue Biotechnologiestandort im Westen von Mainz ist als anpassungsfähiges Stadtlabor konzipiert. Im Sinne eines klimaresilienten und zukunftsfähigen Areals, soll es als „natuRNAhes“ Wissens- und Forschungszentrum den sich wandelnden Bedürfnissen der NutzerInnen an Arbeits-, Wohn- und Naturräume gerecht werden.

Die räumliche Struktur des Biotechnologieclusters entsteht aus dem vorhandenen Gefüge der landwirtschaftlichen Felder und Flure. Zusammen mit der zentralen natuRNAhen grünen Mitte sowie nord-süd verlaufenden Grünkorridoren, wird die Vernetzung mit der Umgebung hergestellt und ein stabiles Grundgerüst aus Raumkanten gebildet. Inmitten des Parks verläuft als Rückgrat der eingewobenen Wegeverbindungen der namensgebende „RNA-Strang“.

 

Durch das markante Grundgerüst wird auf formaler Ebene ein ikonografischer Masterplan kreiert, der gleichzeitig auf inhaltlicher Ebene anpassungsfähig und flexibel bleibt, um den Anforderungen in Bezug auf Maßstäblichkeit und technische Aspekte gerecht zu werden. Das vorgegebene Grundgerüst ermöglicht eine vielfältige Zusammensetzung der Baufelder, die in Anzahl und Größe je nach Nutzungsanforderungen oder Erkenntnisstand variieren können – ganz im Sinne einer „lernenden Stadt“.

Die städtebauliche Struktur basiert auf einem orthogonalen Grid mit klarer Orientierung. Verknüpfendes Element ist der Grünraum, sowohl in West-Ost, als auch Nord-Süd Richtung, wo er in den freien Landschaftsraum bzw. an die Naherholungsgebiete Gonsbach bzw. Botanischer Garten anbindet. Die Lebendigkeit des Areals ist durch eine feinmaschige Durchwegung und Abfolge von Plätzen an der Forschungsmeile sichergestellt.

 

Das Konzept der Grünverbindungen wird durch eine verkehrsberuhigte Forschungsmeile, welche die Quartiere vernetzt, ergänzt. Hier wird ein lebendiges und urbanes Gegenstück zur ruhigen grünen Mitte geboten, wobei an neuralgischen Punkten unterschiedliche Platzsituationen entstehen, um die sich so genannte „Points-of-Interest“ wie zum Beispiel Nahversorgung, Gastronomie und Kunst- bzw. Kulturflächen ansiedeln. Ergänzt werden diese Nutzungsbausteine durch Forschungs- bzw. Gewerbe- „Schaufenster“, die entlang der Forschungsmeile die überhöhten Erdgeschosszonen beleben und somit die Wissenschaft- und Forschung für Passanten erlebbar und einsichtig machen.

Hochpunkte und Akzentbebauungen an den Plätzen schaffen Orientierung und lassen den Biotechnologiecampus auch aus der Ferne erkennbar werden. Die Höhen- und Dichteentwicklung der Bebauung nimmt von Nord (sieben bis acht Geschosse) nach Süd ab (meist vier bis sechs Geschosse, außer am südlichen Ende – hier nur zwei Geschosse). Damit wird im Norden zum einen der Schalleintrag in das Quartier minimiert und zum anderen mit den Gebäudehöhen ein fließender Übergang in die landwirtschaftlich geprägten Flächen und den Lebensraum der Tiere (Offenlandarten) geschaffen.

RNA ist Funktionsträger, RNA ist Leben. RNA ist Inspirationsquelle für den Grün und Freiraum.

Ausgehend von einer in der Mitte des Planungsgebietes liegenden „Parkhelix“ (Rad- und Fußweg) erstrecken sich in Nord- und Südrichtung die „RNA-Basen“ in Form von Gehölzbändern/ Baumbasen. Diese bilden eine klar lesbare Matrix aus Bäumen in welcher sich, ganz nach dem Prinzip - Landscape First, Funktionen ansiedeln. Ergänzt werden die „Baumbasen“ durch sogenannte „Frischluftbasen“. Diese setzten sich aus Retentionsflächen, Gehölzen und extensiven Stauden und Wiesen zusammen und formen zusammen eine Landschaft die Frischluft produziert und transportiert. Des Weiteren bieten sie ein Angebot an Sport- und Spielflächen. Im Norden entwickeln sich die „Basen“ zu einem dichten Gehölzband welches die Funktion eines Staub- und Lärmschutzes übernimmt. Im Süden gehen die „Baum- und Frischluftbasen“ in Ackerfelder und Blühstreifen über.

Der Entwurf entstand in intensiver Zusammenarbeit mit den Fachplanern Knollconsult Umweltplanung ZT GmbH, Delta Pods Architects ZT GmbH, Rosinak & Partner ZT GmbH, Transsolar Energietechnik GmbH und Weatherpark GmbH Ingenieurbüro für Meteorologie.

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